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Humus-Aufbau

Für gute Böden und
eine klimaangepasste Landwirtschaft

© Johannes Nickel

Bildungsangebote
in Theorie & Praxis

Humus-Projekt

Bauen Landwirtinnen und Landwirte mehr Humus im Boden auf, werden ihre Äcker widerstandsfähiger gegenüber Extremwetter-Ereignissen. Humusreiche Böden speichern mehr CO₂, halten mehr Wasser, sind weniger hitzeanfällig und fördern die Artenvielfalt. Dadurch erhöhen sie ihre Ertragssicherheit in Zeiten des Klimawandels.

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord unterstützt Betriebe dabei aktiv: Er vernetzt regionale Akteure und bietet Feldtage sowie Bodenkurse an. Damit leistet er einen Beitrag dazu, Humusaufbau nachhaltig voranzubringen und die Zukunft der regionalen Landwirtschaft zu stärken.

Was ist Humus?

Humus bezeichnet die Gesamtheit der fein zersetzten organischen Substanz im Boden. Der Humus im Boden ist kein statischer Speicher. Er ist abhängig von komplexen Prozessen zwischen Pflanzen, Wurzeln, Bodenorganismen und der Bodenstruktur. Durch die landwirtschaftliche Nutzung lassen sich diese Prozesse steuern und der Humusgehalt kann auf- oder abgebaut werden. Humusaufbau bedeutet, durch vielfältigen Pflanzenbewuchs der Atmosphäre CO2 zu entziehen und das Bodenleben zu fördern. Dadurch wird organischer Kohlenstoff im Bodenkreislauf gehalten.

Vorteile von Humus-Aufbau

> Klimaschutz: Durch Humusaufbau wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Ein Prozent Humus speichert etwa 50 Tonnen CO2

> Klimaanpassung: Mit einem Prozent mehr Humusgehalt in den obersten 15 cm kann der Boden durchschnittlich 27.000 Liter Wasser mehr pro Hektar aufnehmen. Dieses Wasser steht den Pflanzen in Trockenzeiten zur Verfügung. Die erhöhte Wasserspeicherfähigkeit schützt zusätzlich vor Hochwasser und Erosion.

> Fruchtbarkeit und Filterfunktion: Der Boden kann durch eine Erhöhung des Humusgehalts mehr Nährstoffe speichern. Dadurch werden weniger Nährstoffe ausgewaschen und das Grundwasser wird vor schädlichen Einträgen geschützt. Darüber hinaus lassen sich bei gleichbleibend hohen Erträgen die Düngemittelmengen erheblich reduzieren. 

> Bearbeitbarkeit des Bodens: Durch die verbesserte Bodenstruktur, sind Böden besser befahrbar. Sie neigen weniger zu Verdichtung und der Zugleistungsbedarf (Dieselverbrauch) für die Bodenbearbeitung sinkt.

> Pflanzengesundheit: Die Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Deshalb kann die Menge eingesetzter Insektizide und Fungizide stark reduziert werden.

> Förderung der Biodiversität: Lebendiger, humusreicher Boden bietet ein optimales Habitat für ein vielfältiges, artenreiches Bodenleben. Dieses nimmt eine wichtige Rolle für das gesamten Ökosystem ein.

Partner-Netzwerk

Verbände
> Energieagentur Mittelbaden
> Energieagentur Karlsruhe
> Maschinenring Ortenaukreis


Kommunen
> Stadt Bühl
> Gemeinde Ottersweier


Beratung
> Friedrich Wenz Humusfarming (regenerativer Ackerbau)
> Christian Felgentreu (regenerativer Ackerbau)
> Agroforstberatungsnetzwerk
> Manuel Winter (holistisches Weidemanagement)


Betriebsmittel
> Klostermühle Heiligenzimmern: Vielfältiges Angebot von Betriebsmitteln für die Regenerative Landwirtschaft (inkl. ausführlicher Bodenuntersuchungen nach Kinsey/Albrecht)
> Camena: Regionaler Vertrieb von Zwischenfruchtmischungen durch Hermann Metzinger
> humusfarming: Betriebsmittel für Komposttee und Fermentausbringung

Menschen stehen auf einem Acker © Gundi Woll
Ein Mann steht vor einem Maisfeld und hält eine Schaufel mit humusreicher Erde in der Hand. © Gundi Woll
Hände halten humusreiche Erde © Gundi Woll
Eine Frau hält humusreiche Erde in den Händen. © Gundi Woll
Menschen stehen in einem Weinberg. © Johannes Nickel
Jungs schaufeln Erde aus dem Anhänger eines Traktors. © Johannes Nickel
Pflanzen in humsreicher Erde in einer Baggerschaufel © Gundi Woll
Ein Mann hält eine Pflanze mit humsreicher Erde in der Hand. © Gundi Woll
Porträtbild Helen Orth © Foto: Johannes Nickel
Ansprechpartnerin

Helen Orth

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Wurzeln für morgen

Humus-Wasser-Modellregion
im Kinzigtal

Die Folgen der Klimawandel-bedingt häufiger auftretenden Extremwetter-Ereignisse stellen Landwirtinnen und Landwirte vor betriebs- und volkswirtschaftliche Herausforderungen. Um wirksame Lösungswege für eine klimaangepasste Landwirtschaft zu erarbeiten, hat der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit Kommunen und landwirtschaftlichen Betrieben im Kinzigtal (Ortenaukreis) sowie Fachleuten aus Wissenschaft und Beratung eine Humus-Wasser-Modellregion ins Leben gerufen.

Geplant sind Humusaufbau und wasserleitende Maßnahmen. Auf diese Weise wird das Wasser über die Fläche geleitet und bei Starkregen zurückgehalten. Der Humusgehalt der Flächen trägt maßgeblich zur Wasserhaltekapazität der Böden bei. Gleichzeitig speichert humusreicher Boden CO2, indem er abgestorbene Pflanzenreste langfristig bindet.
Maßnahmen für den Humusaufbau und den Erhalt vorhandener Humusanteile werden im Rahmen des Projekts auf ihre Übertragbarkeit für die Landwirtschaft innerhalb der Naturpark-Kulisse sowie darüber hinaus geprüft. 

Projekt-Partner

Projekt-Partner sind die Gemeinden Fischerbach, Oberharmersbach, Ohlsbach, Hofstetten, Ortenberg, Oberwolfach und Gengenbach-Reichenbach sowie zehn landwirtschaftliche Betriebe im Kinzigtal.
Die Beratung findet durch das Unternehmen Triebwerk statt. Forschungseinrichtungen 
Zu den Kooperationspartnern zählen Forschungseinrichtungen, Fachleute aus der Praxis sowie das Amt für Landwirtschaft des Landratsamts Ortenaukreis und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV).

Unterstützung der Modell-Betriebe

Individuell auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten, erstellen Fachleute ein Konzept mit humusaufbauenden Maßnahmen. Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte entscheiden selbst, welche Ansätze sie auf Ihrem Betrieb verfolgen und umsetzen wollen. Der Naturpark unterstützt durch professionelle Beratung, wissenschaftliche Begleitung, Feldtage und Seminare sowie finanziell.

Die Maßnahmen im Überblick

  • Bis zu zehn Stunden bodenfachliche Beratung
  • Weiterbildungen durch Feldtage und Seminare sowie Veranstaltungen zu Boden-Analysen und Boden-Ansprache
  • Vermittlung von umfassendem Boden-Wissen
  • Kontinuierliche Unterstützungs- und Austausch-Möglichkeit bei der Umsetzung von humusaufbauenden Maßnahmen
  • Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit etwa durch Feldschilder, Social Media-Beiträge oder Kontakte aus dem Vermarktungs-Netzwerk des Naturparks
  • Budget von bis zu 3.200 Euro pro Jahr für die Teilnahme an Weiterbildungen, Raum-Nutzung, Beteiligung an Austausch-Formaten und der Entwicklung von Leitfäden (organisiert durch den Naturpark)
Logo Badenova
Gruppenbild © Gundi Woll
Einblicke

Stimmen zur Humus-Wasser-Modellregion

Porträtbild Irmela Klöble © Foto: Johannes Nickel
Ansprechpartnerin

Irmela Klöble

Sie interessieren sich für die Humus-Wasser-Modellregion und wollen mehr über das Projekt erfahren? Dann kontaktieren Sie uns!